Storytelling in der Wissensweitergabe

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In unserem dritten Beitrag zum Thema Storytelling dreht sich alles um den Nutzen dieses Instrumentes im Wissenstransfer: Was kann Storytelling in der Wissensweitergabe, was kein anderes Tool kann? Wann und wie sollte man es einsetzen?

Wissensmanagement wird in der Personalentwicklung künftig einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen. Denn sowohl implizites Wissen, das gesichert und weitergegeben wird, als auch der systematische Wissenstransfer, bieten das Potenzial, MitarbeiterInnen zum richtigen Handeln zu bewegen.

Da Wissensmanagement eine umfangreiche Angelegenheit ist, hilft der Einsatz unterschiedlicher Instrumente bei der Bewältigung. So können Methoden wie Modellierung (Nachahmung von ExpertInnen), Simulation (Nachbildung einzelner Szenarien, um Lernende die Situation erleben zu lassen) oder kodifizierte Ressourcen (Textbücher, Handbücher, Memos etc.) gut zur Kommunikation von Regeln, Gesetzen und Praktiken genutzt werden. Für die Vermittlung von Normen, Werten, implizitem Wissen und dem Aufbau von Vertrauen und Engagement hingegen, eignet sich Storytelling hervorragend als Methode. Die beiden Japaner IkuJiro Nonaka und Hirotaka Takeuchi zeigen mit dem Modell der Wissensspirale, wie und warum Storytelling im Wissenstransfer so wirksam ist:

SECI Modell

Im Sozialisationsprozess wird implizites Wissen (Herz- und Erfahrungswissen) einer Person ausgelöst und an die nächste Person weitergegeben. In diesem Schritt ist Storytelling besonders hilfreich, denn schwer zugängliches implizites Wissen einer Person wird zu explizitem Wissen (für alle verfügbar), welches für das ganze Unternehmen von großem Wert ist. Im nächsten Schritt (Externalisierung) entsteht daraus zum Beispiel ein Handbuch, dessen Inhalt anschließend (in der Kombination) mit dem bereits vorhanden expliziten Wissen eines Unternehmens kombiniert wird. Im letzten Schritt der Wissensspirale (Internalisierung) wird dieses kombinierte Wissen verinnerlicht und verwandelt sich so wieder zum impliziten Wissen, das bestmöglich bei den MitarbeiterInnen verankert wird.

Vorteile von Storytelling in der Wissensweitergabe auf einen Blick:

  • Vermittlung vielschichtiger, komplexer Ideen
  • Vermittlung von Emotionen und implizitem Wissen
  • Ergänzung von vorhandenem Wissen mit individuellen Erfahrungswerten
  • Anregung zu bestimmten Handlungen
  • Darstellung der Relevanz bestimmter Sachverhalte
  • Erwecken von Betroffenheit
  • Aufbau von Vertrauen und Engagement

Faustregel hierbei ist das Einhalten einfacher Strukturen beim Erzählen und das Aussparen zu ausschweifender Details. Dies erleichtert den ZuhörerInnen die Umlegung des Gehörten auf die eigene Situation. Man sollte als ErzählerIn sozusagen ein Ersatzerlebnis bieten, in das sich die ZuhörerInnen hineinversetzen können.

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